Durch neue
Technologien (z.B. für multimediale Objekte, das WWW, Newsgroups oder für
Topic Maps), gesellschaftliche
Trends (Lebenslanges Lernen in der Wissensgesellschaft,
Zusammenwachsen von Beruf und Freizeit) und neu entstehende
Nutzungssituationen (z.B. heterogenere Benutzergruppen statt der
professionellen Fachöffentlichkeit) stellen sich Grundfragen der
Wissensorganisation stets neu. Dies gibt Anlass, Voraussetzungen und
Verfahren der Organisation von Wissen (typische Beispiele: Indexierung,
Klassifikation, Abstracting) auch aus ungewohnten Perspektiven zu reflektieren. Multimediale Oberflächen
dienen dabei nicht selten zur Aufbereitung von Wissen (Forderung der
funktional-ergonomischen Gestaltung von Informationsangeboten,
Informationsdesign).
Diese 7.
Tagung der Deutschen Sektion
der ISKO thematisiert, anknüpfend an aktuelle Entwicklungen, das
Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Wissensorganisation und der
bisher eher vernachlässigten Organisation unterhaltsamer Information
(Infotainment). Es macht in der gegenwärtigen Situation bereits Sinn, von
einer „Wissensindustrie“ zu sprechen, die in ihrer Verschmelzung mit
der Unterhaltungsindustrie im Edutainment
gipfelt. Besonders sticht
dabei der Umfang der Aktivitäten im Bereich „virtuelle Lehre“,
gerade im Zusammenhang des Siegeszuges von Internet und WWW hervor.
Initiativen von Politik und Gesellschaft (Slogan „Schulen und Bevölkerung
ans Netz!“) ergänzen das Bild.
Stand das
Internet im Laufe seiner Entstehung noch ganz im Dienst von
innerwissenschaftlicher Kommunikation, so rief die Kommerzialisierung des
Netzes und die Sicherung der Copyrights die Unterhaltungsindustrie frühzeitig
auf den Plan. Wissenschaft, Kommerz und Kunst rücken durch zunehmende
Medienverschmelzung (WWW, interaktives Fernsehen, das neue Medium DVD,
virtuelle Realität) immer enger zu einer neuen zu organisierenden
Kulturgestalt zusammen. Es stellen sich vollkommen neue Herausforderungen
an die Wissensorganisation.
Das
interdisziplinäre Feld der Wissensorganisation befasst sich mit allen
Aspekten, welche die geeignete begriffliche Ordnung von Wissenseinheiten
betreffen. Der praktische Nutzen der Grundlagen und Methoden
systematischer Wissensorganisation zeigt sich darin, wie gut es gelingt,
Wissensstrukturen für Nutzer festzuhalten und für den intellektuellen
Zugang geeignet aufzubereiten. Damit dient Wissensorganisation nicht nur
dem erleichterten Zugang und Wiederfinden, sondern auch dem gemeinsamen
Erarbeiten von Wissen, seiner Aufbereitung und zielgruppengerechten und
ansprechenden Präsentation.
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Vorschläge zu Beiträgen
sind insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, zu folgenden
Themenschwerpunkten erwünscht:
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Genauso willkommen sind
"klassische" Themen der Wissensorganisation, wie beispielsweise:
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Werkzeuge zur kollaborativen Erstellung
von
Wissensnetzwerken im Internet
(Schaffung einer Weltbibliothek
"Internet")
Präsentation von Wissensstrukturen in speziellen Nutzeroberflächen
Verteilte Wissenssammlungen
Fallbeispiele für die Verbindung von unterhaltender
Information und
Wissensorganisation
Wissensstrukturen im fiktionalen Kontext (Film, Literatur, Spiele)
und
deren semiotische Analyse
Medienkonzentration als Gefahr für die Zuverlässigkeit
von
Informationen/Absicherung von Wissen
Marketing durch Zusatzinformationen/Hintergrundwissen zu Medienprodukten
(z.B. Film/Fernsehen)
Probleme der Ausbildung von IT-Spezialisten
Reformen von Studieninhalten/Internationalisierung
und die Konsequenzen
für die Wissensorganisation
"Giga"-Problem "Schulen ans Netz"
Konzentrationsprobleme beim Copyright
Informationsverhalten 'virtueller Gesellschaften'
Knowledge Management in Firmen, Informationsstellen und Bibliotheken
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Theorie des Wissens und
der Information
Bibliometrie
Information und Knowledge-Retrieval
Begriffliche Ordnungs- und Wissenssysteme, Thesauri
Terminologische Wissens- und Datenbanken
Ordnung mit statistischen und wissensbasierten Verfahren
Data Mining
Elektronisches Publizieren
Document Engineering
Multimediale Bibliotheken
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Programmkomitee:
Prof. Gerhard Budin, Wien
Prof. Hans Czap, Trier
Prof. Klaus Feldmann, Hannover
Prof. Udo Figge, Bochum
Prof. Gerhard Fröhlich, Linz
Prof. Helmar Gust, Osnabrück
Prof. Christa Hauenschild, Hildesheim
Prof. Hans-Christoph Hobohm, Potsdam
Dr. Peter Jaenecke, Pforzheim
Prof. Rene Jorna, Groningen
Prof. H. J. Krysmanski, Münster
Dr. Christoph Lehner, Hildesheim
Prof. Dr. Norbert Meder, Bielefeld
H. Peter Ohly, Bonn
Prof. Gerhard Rahmstorf, Heidelberg
Prof. Winfried Schmitz-Esser, Hamburg
Alexander Sigel, Bonn
Prof. Michael Titzmann, Passau
Prof. Walter Umstätter, Berlin
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Termine:
bis 15.11.2000: Titel und Abstract
an die Tagungsleitung (verlängert) (chlehn@rz.uni-hildesheim.de)
bis 30.11.2000: Rückmeldung durch das Programmkomitee
bis 28.02.2001: Einreichung des Vortragstextes
bis 29.03.2001: Abgabe des druckfertigen Manuskripts
Information:
http://www.bonn.iz-soz.de/wiss-org/
2001info.htm
Plakat:
http://www.bonn.iz-soz.de/wiss-org/
wissensorganisation2001.pdf
Anmeldung:
http://www.bonn.iz-soz.de/wiss-org/
anmeldung2001.htm
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Lokale Tagungsorganisation:
Walther
Umstätter
Humboldt-Universität zu Berlin
Dorotheenstr. 26
10099 Berlin
Tel. +49 (0)30 2093 4236
h0228kdm@rz.hu-berlin.de
Tagungsleitung:
Christoph Lehner
Universität Hildesheim
Institut f. Angewandte Sprachwissenschaft
Marienburger Platz 22
31141 Hildesheim
Tel.: +49 (0)5121 883843
chlehn@rz.uni-hildesheim.de
Vorsitz der Deutschen ISKO:
H. Peter Ohly
IZ Sozialwissenschaften
Lennestr. 30
53113 Bonn
Tel. +49 (0)228-2281-142
oh@bonn.iz-soz.de
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